Exkursion mit Frau Ministerin Berg am Marksweiher

Der Marksweiher – ein kleines stehendes Gewässer - ist ein Schutzgebiet der Naturlandstiftung Saar. Diese hat das Kleingewässer wegen seiner hohen Bedeutung für die Pflanzen- und Tierwelt bereits 1988 erworben: damals noch kaum bewaldet, jedoch mit einer größeren Wasserfläche.

 

Am 15.06.2023 konnten sich die Teilnehmer einer Exkursion rund um den Marksweiher mit Frau Umweltministerin Petra Berg selbst ein Bild vom heutigen Zustand machen.

 

 

 

 

Foto: MUKMAV / Daniel Bittner

Foto: MUKMAV / Daniel Bittner

links Frau Umweltministerin Berg

rechts: Kurator der Naturlandstiftung Saar, Roland Krämer

Südliche Mosaikjunger, Foto: Dr. Axel Didion

Grasfrosch, Foto: Dr. Axel Didion

Das Gewässer ist für Reptilien und Amphibien wie etwa Lurche ein unverzichtbarer Lebensraum. Darüber hinaus gehört der Marksweiher zu den zehn besten Libellengewässern im Saarland.

Die Vernichtung dieses wertvollen Lebensraums sowie der Straßentod vieler Amphibien – Hunderte überfahrene Kröten an einem Tag – veranlasste den NABU, BUND, den Saarforst Landesbetrieb sowie die Naturwacht Saarland, ein Gemeinschaftsprojekt zu starten.

Während der Wanderungen im Frühjahr werden nun Schutzzäume aufgestellt sowie Eimer in den Boden eingelassen, in die die Tiere hineinfallen, gezählt und am Marksweiher wieder ausgesetzt werden. Marion Geib (NABU) erklärt hierzu, dass durch das Engagement des NABU und BUND nicht nur die Artenvielfalt in diesem wertvollen Gebiet erhöht werden konnte, sondern auch die Bestände, z.B. des Kammmolches durch die Anstrengungen der Naturschützer in den letzten Jahren vervielfacht werden konnten.

 

 

v.l.: Katrin Lauer Orstvorsteherin Beeden, Marion Geib (NABU), Kurator der NLS Roland Krämer, Frau Umweltministerin Petra Berg

v.l.: Katrin Lauer Orstvorsteherin Beeden, Marion Geib (NABU), Kurator der NLS Roland Krämer, Frau Umweltministerin Petra Berg

Der Marksweiher hat keinen Zufluss und wird hauptsächlich in den Wintermonaten durch Regen- und Oberflächenwasser der Umgebung gespeist.

 

 

In den letzten Jahren trocknete das Kleingewässer jedoch bereits im Juni oder noch früher aus. Der Kurator der Naturlandstiftung Saar, Roland Krämer, weist darauf hin, dass in den letzten Jahren ein Verschieben der Niederschläge in die Wintermonate hinein zu beobachten sei, dann wenn die Natur das Wasser bräuchte, stünde es jedoch aufgrund des Klimawandels oft nicht mehr zur Verfügung. Daher könnten viele Arten ihre Entwicklung vom Ei bis zum Jungtier nicht mehr vollenden. Sie alle sind auf offene und besonnte Gewässer während ihrer Fortpflanzungszeit angewiesen. Frau Lauer (NLS)  erklärt den Teilnehmern die Maßnahmen, die ergriffen wurden um den Zufluss von mehr Oberflächenwasser in den Weiher zu ermöglichen und so den Wasserspiegel des Weihers dauerhaft zu erhöhen. Seltene Wasserpflanzen konnten so zurückkehren und auch der seltene Vogel Zwergtaucher kann seine Brut nun wieder erfolgreich abschließen. Auch wurde der Weiher lokal vertieft, was jedoch nur behutsam möglich ist, um die wasserführenden Schichten nicht zu zerstören. 

Der Marksweiher im Winter, Foto: Dr. Axel Didion

Der Marksweiher hat keinen Zufluss und wird hauptsächlich in den Wintermonaten durch Regen- und Oberflächenwasser der Umgebung gespeist.

Schuld am frühen Austrocknen sind jedoch nicht ausschließlich die in den letzten Jahren immer öfter auftretenden heißen und trockenen Frühjahrs- und Sommermonate, sondern auch die damalssehr großen Bäume, die am Ostufer des Weihers hochgewachsen waren. An heißen Sommertagen verbraucht eine große Weide oder Pappel täglich mehr als 100 Liter Wasser, die sie mit ihren Wurzeln aus dem Weiher abzapft. Deshalb hat die Naturlandstiftung in den Jahren 2021 und 2022 Bäume fällen lassen, um den durch sie verursachten enormen Wasserverbrauch im Sommerhalbjahr zu reduzieren. Maike Lauer von der Naturlandstiftung Saar betont, dass der Weiher momentan einen guten Wasserstand habe, die Maßnahmen hätten Wirkung gezeigt.

Im Vorfeld der Baumfällungen gab es zahlreiche Begehungen, bei denen untersucht wurde, ob es sich bei um Habitatbäume mit z.B. Spechthöhlen handelt. Da dies nicht der Fall war, wurden die Bäume in den Winterhalbjahren entfernt. Die Maßnahme wird vom Großteil der hiesigen Amphibien- und Libellenschützer befürwortet. 

Der Geschäftsführer der NLS, Eberhard Veith bedankt sich bei den Naturschützern und stellt die gute Zusammenarbeit mit dem Landesbetrieb für Straßenbau heraus, der in Kooperation mit der NLS freiwillige, gänzlich vom LfS finanzierte Naturschutzmaßnahmen wie am Marksweiher, finanziert.

Neben den gesetzlichen Vorschriften im Rahmen von Eingriffen in Natur und Landschaft engagiert sich der LfS auch weit darüber hinaus seit 2009 in Umweltprojekten aktiv für den Naturschutz, die Artenvielfalt und dem Erhalt der Flora und Fauna des Saarlandes.

Foto: MUKMAV / Daniel Bittner

Foto: MUKMAV / Daniel Bittner

Foto: MUKMAV / Daniel Bittner

Foto: MUKMAV / Daniel Bittner